Dienstag, 26. Juni 2012

DIE ALLERLETZTEN TAGE DER REISE


14.06. – 23.06.

IT'S OVER! The journey has come to an end as Kai did not have the necessary stamina and desire to continue for more than two months. So right now I am sitting back home, reflecting the last two months.

It was quite a ride. I loved it. We experienced so much in the first weeks that it seems impossible we had only been travelling for about eight weeks! But it's true, my journal doesn't lie and now I'm back. Wow.

Okay, let's recap the last ten days.

We spent nearly one week in Croatia, a country nearly as beautiful as Montenegro. Even though it's a fairly small country by surface area, it has an astonishing 1800 km² of coastline. And trust me, the coast is a dream of a landscape.
The only annoying thing might be that - especially the south of Croatia - is nearly exclusively reserved for German, Austrian, Swiss and Dutch pensioners. No other species can be found down there. And in the middle of it all young&energetic Kai 'n Marcus.

After all that time on the beach, we went for some culture in the lovely city of Ljubljana, Slovenia. I'd really recommend it for a nice weekend.

Then we met my mother, her boyfriend and my brother in Austria, near Innsbruck. There lives an ex-subtenant of my mum's. As I had moved out for studying in Dresden, like most caring mothers she had left my room like it used to be. After two years of uselessely being empty she finally took in a subtenant who was a much younger collegue from work. That girl, called Christel, lives in one of the most awesome living commune I have seen so far. It's six ecologially-oriented persons that were all extremely hospitable and nice.

We went hiking, bathed in the open air bath tub watching lit Innsbruck from a few hundred meters above, played a Chinese pool version called karomm and tried to eat the 9 kilograms of strawberries that some members of the commune had picked on a nearby strawberry field. It was a nice last experience for our journey.

On the 23rd we went all the way from Innsbruck to Berlin in about 11 hours.

So now my journey is over. Kind of. At least for Europe. As I do not want the chance to travel to slip by, soon I'll be going to South America for some time. I will continue my blog, but on a much shorter scale as I won't have my laptop with me while backpacking.

I hope you enjoyed my sharing of European experiences and impressions.

Take care, everyone,
Marcus

ES IST VORBEI! Ich bin zurück zu Hause, zurück in heimischen Gefilden, back to the Wurzeln! Nachdem ich nun Menschen aller Herren Länder kennenlernen durfte, nachdem ich einen Haufen gesehen, erlebt, gelernt habe, kann ich nun wieder durch den Mauerpark latschen und mir die viel zitierte „Berliner Schnauze“ anhören. Döner futtern, im Jansportpark joggen gehen und „Die Zeit lesen“ – hach, schön!

Aber erst einmal schulde ich der holden Vollständigkeit noch ein Textchen sowie einige Bilder.
Am 14.06. fuhren wir aus Montenegro raus und betraten ein Fleckchen Erde, indem *endlich* mal wieder Deutsch gesprochen wurde. Ich rede von Kroatien. Genaugenommen sprechen fast alle Gäste dort Deutsch, weil sich außer Österreichern, Schweizern, Deutschen und Holländern kaum mal jemand anderes an die herrliche Küste Kroatiens verirrt. Daher nimmt man auf den Zeltplätzen häufig nicht den komplizierten Begrüßungs-Umweg über ein „Hallo“ oder gar „bog“ bzw. „dobry dan“ (wie man auf Kroatisch sagen würde), sondern es wird wie selbstverständlich ein „Hallo“ gegrummelt oder auch mal nur ein zusammengestauchtes „Moin“. Wird ja eh von allen verstanden!

Jetzt könnte man sich mal die Frage stellen, WARUM so viele deutschsprachige Menschen die allsommerliche Invasion Kroatiens starten und die Kroaten zu einer Minderheit degradieren. Mit endgültiger Sicherheit kann ich das nicht beantworten, aber die postkartenhafte Ansicht Kroatiens spricht wohl für sich. Letztlich ist die Küste mit der von Montenegro sehr vergleichbar. Die zauberhafte Steilküste wird gesäumt von aquamarinblauem, kristallklarem Wasser. Die touristischen Anlagen (Hotels, Campingplätze etc.) befinden sich meistens in irgendwelchen schicken Buchten und die Auswahl an begehrenswerten Verweilplätzen ist wahnsinnig groß.
Kroatien ist eine wunderbare Wahl für einen Strandurlaub. Man fährt einfach los, kann innerhalb eines Tages im Norden Kroatiens sein (ein schnelleres Auto als das unsere vorausgesetzt) und am Abend sucht man sich aus den Hunderten Zeltplätzen einen schicken aus.

So in der Art haben wir auch unsere Tage verbracht. Wir tingelten Kilometer um Kilometer die nicht enden wollende Küste Kroatiens vom Südwesten in den Nordosten und hielten immer mal wieder an einem der schönen Zeltplätze an. Im Vergleich zu unserer bisherigen Reise war das ein relativ entspannter Abschnitt. Ansonsten hetzten wir meist von Stadt zu Stadt, diesmal ließen für uns deutlich mehr Zeit für das Lesen und das Baden.

Dubrovnik befindet sich ganz im Süden Kroatiens, in der Nähe Montenegros. Die kleine Stadt ist unglaublich beeindruckend. Altstädte habe ich schon viele gesehen, aber Dubrovnik ist fast unvergleichlich gut erhalten. Man hat das Gefühl, dass man sich in einer reinen Museumsstadt befindet. Dubrovnik is a museum-like city on the southern edge of Croatia, pretty close to Montenegro. Having seen a lot of cities in my life I was still amazed by the fact that everything(!) in Dubrovnik's Old Town seems like it has been preserved perfectly for centuries.


Die engen Gassen vermitteln ein historisches Gefühl. The narrow streets tend to give the city a very mediterranean and old feeling.


Häufig waren wir auf den Zeltplätzen umgeben von deutschen Reisebussen und Wohnmobilen. Wir schielten schon manchmal etwas neidisch auf die filigranen Konstruktionen neben denen unser süßer klobiger Renault manchmal etwas ungelenk aussah.
  On each camp site we were surrounded by German VW buses and camper vans.


Auf einem Zeltplatz machten wir uns dünnst belegte Burger. A cute little home-made burger with a cute little meat piece.

Nach einer Woche Faulenzen am Strand war dann mal wieder ein wenig Kultur fällig. Wir besuchten die durch und durch besichtigungswürdige Stadt Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens.

Schöne Innenstadt! Nice old town!

Die ganze Stadt wurde von einem Architekten maßgeblich geprägt. Es handelt sich um Plecnik, der überall seine Finger im Spiel hatte. Auf diesem Foto sehen wir eine dreigeteilte Brücke. Plecniks Stil ist es, bereits vorhandene Gebäude mittels innovativer Ideen zu erneuern und erweitern. Diese dreigeteilte Brücke entstand, weil an dieser Stelle  ursprünglich nur Autos den Fluss überquerten. Statt die Brücke abzureißen ließ er sie einfach stehen, baute aber links und rechts in einer unregelmäßigen Form Fußgängerabschnitte. Seit knapp fünf Jahren ist die gesamte Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt, sodass man jetzt „1, 2 oder 3“ bei der Brückenwahl spielen kann. Plecnik - that's the most important name you'll hear on any city tour. Plecnik is responsible for the majority of architectural style in the city. He always uses old things and just adds some new stuff. This, for example, is a three-paths-bridge that was created out of a single bridge.

Das uralte Eingangsportal der Kirche von Anno … 1996! Von oben schaut sich Papst Johannes Paul II. die bewegte Szenerie an. Etwas befremdlich fand ich den Türknauf, der durch die häufige Benutzung deutlich auf dem Bild erkennbar ist. Es handelt sich nämlich um … Schädel! An diesen darf man dann ziehen oder drücken. Weird! Old-looking door from 1996. On top you can see John Paul II. observing the scene from above.


Anschließend gab es wieder ein kleines Familientreffen. Eine ehemalige Kollegin und Untermieterin meiner Mutter lebt bei Innsbruck in einer erfrischend alternativen WG, einem bunten Zusammenschluss angenehmer, lustiger und gastfreundlicher Menschen. Wie viele WGs können von sich behaupten, auf bestimmt 100m² in einem Einfamilienhaus zu wohnen, mit mehreren Gitarren, Djemben, Maultrommeln und weiteren Instrumenten; inkl. einer beheizbaren Badewanne im Garten, den Alpen im Vorgarten , einem Riesen-Gemüsebeet und und und?

Wir verbrachten die Zeit mit Volleyballspielen, Wandern, Schachspielen, Karomm, Grillen und natürlich Quatschen.

Blick vom Haus. View from the house.

Kräutergarten. Herb garden.

Die Badewanne im Garten. The most amazing bath tub ever - heatable by wood.

Fränky beim Grillen. Fränky - my mother's boyfriend - doing some serious BBQing.

Meine Mutti und Christel, unsere ehemalige Untermieterin. My mum and Christel, her former subtenant.

Wohl bekomm’s! Enjoy your meal.

Das ist Karomm. Eine geniale chinesische Variante vom Billard. Nachbau wird empfohlen; es macht unglaublich viel Spaß. Im Gegensatz zum Billard schnippst man die Steine in eines der Löcher in den vier Ecken. Es ist relativ anspruchsvoll, aber nach einigen Spielstunden und schmerzenden Fingern gewöhnt man sich halbwegs dran. Surprisingly addictive board game called Karomm. It's basically pool that you play with your hands.

Wander-Pause. Hiking break.


Anhängliche Kühe. Fooling around with cows.
Nach zwei Übernachtungen spurteten wir dann in weniger als 12 Stunden von Innsbruck nach Berlin durch.

Et voilà, ici je suis.

Wie geht’s jetzt weiter? Wir verkaufen den Bus zeitnah. In etwa zwei Wochen werde ich nach Südamerika aufbrechen und dort meine Entdeckungsreise der Welt fortsetzen. Ich werde versuchen, etwa Mitte September wieder zurück zu sein. Wer mich also noch vor Ende des Sommers mal reden möchte, der ist herzlichst dazu eingeladen sich bei mir zu melden!

Der Blog wird zwar fortgeführt, aber ich denke mit weniger Energie als in den letzten zwei Wochen, da ich in Südamerika nicht meinen schweren Laptop mitnehmen werde. Beim Backpacken soll es ja auf jedes Kilogramm ankommen, habe ich mir sagen lassen!

Ich verbleibe mit Grüßen aus Berlin,
euer Marcus