Montag, 11. Juni 2012

Cluj-Napoca

30.05. – 03.06.

Cluj-Napoca is a city in the area of Transylvania in Romania. This region has had a vivid history. The strongest influence was made by Hungarians, but German settlers also played an important role. Because of that there are significant Hungarian and German minorities still living in Romania.

We went to Cluj, because Kai’s girlfriend Chrissy once spent 4 months in Cluj as part of her Erasmus studies. As she was going to visit us anyway we decided on passing some time in her “old home”.

While the others spent time in hostels, I organized to do couchsurfing. And like always I had great experiences and met really nice people. Most of the time I spent with Tamas who’s a Romanian economics student with a Hungarian background. One night I slept on the couch of a Romanian couchsurfing host called Alexandra. Both of them gave me a great insight to the Cluj local lifestyle.

All in all it is a pretty nice city, although it has nothing special in particular. But we went out quite a lot and I was fond of going out in this city. Besides a very cozy shisha/nargila place I saw a club called Janis and some bars.

The greatest memory, however, is that of going to the Turda canyon. We had a pretty rough time hiking there as the weather wasn’t the best of all times. But I really enjoyed being out in the nature and losing our orientation. After all, we all got back well.

Well, enjoy the pictures!



Klausenburg? Das wird keiner von euch auf der Karte finden. Heißt ja eigentlich auch gar nicht so! Sondern Cluj-Napoca. Laut ein­em der Locals ging das wiederum aus einem Namen hervor, die die Römer der Stadt gegeben hatten: ClauDioPolis.

Warum fuhren wir in eine Stadt, von der wahrscheinlich noch keiner der Blog-Leser gehört hat? Und verbringen dort gar vier Nächte? Alte Erasmus-Lasten! In diesem Fall aber nicht meine, sondern jene von Chrissy. Die verbrachte hier nämlich vor wenigen Jahren ein glückliches halbes Erasmus-Semester. Und da Chrissy&Kai sowieso jede Ausrede Recht ist, um Zeit gemeinsam zu verbringen, war Cluj-Napoca ein logisches Ziel.


Abgefahrene Sowjetblock-Architektur mit abgeschlossenen Balkons und futuristischen runden Parzellen. Weird soviet architecture.


Ein Mercedes mit einem BMW-Autokennzeichen? Hat der Cluj’sche Besitzer da deutsche Automarken durcheinander gebracht?

An sich hat die Stadt nichts wirklich Besonderes zu bieten, auch wenn sie durchaus nicht hässlich ist. Berichten kann ich euch trotzdem Einiges. Dies liegt an den fantastischen Couchsurfing-Erfahrungen, die ich wieder einmal gesammelt habe. Da wir bereits früh wussten, wann wir in Cluj sein werden, hatte ich schon einige Tage vorher eine Couch bei Tamas.
Tamas wohnt seit seiner Kindheit in Rumänien… und doch ist sein Englisch Welten besser als sein Rumänisch. Ich war überrascht. Die Erklärung findet sich schnell im Begriff „Vielvölkerstaat“. Rumänien als solches existiert noch nicht lange in der heutigen Zusammensetzung. Es gab zwar ab 1861 bereits ein Fürstentum bzw. Königreich Rumänien, aber dieses befand sich eher im Süden und Osten (Walachei und das Gebiet Moldawien). Nach dem Ersten Weltkrieg profitierte Rumänien jedoch vom Zerfall Österreich-Ungarns und erhielt Siebenbürgen, welches synonym als Transsilvanien oder auch „Ardeal“ bezeichnet wird.

Siebenbürgen hat eine sehr bewegte Geschichte. Schon vor über 1000 Jahren von Ungarn besiedelt, war es 700 Jahre lang ein mehr oder weniger autonomes Gebiet, dass aber immer wieder mit wechselnden Ländern assoziiert wurde (Ungarn, Osmanen, österreichische Habsburgermonarchie). Ab 1866 (nach Jahrhunderten der Autonomie) entschied sich die siebenbürgische Regierung zu einem Anschluss an das Königreich Ungarn.

Kurzum – es ist nicht weiter überraschend, dass es eine große ungarische Minderheit in Siebenbürgen gibt. Die Präsenz der ungarischen Sprache im Stadtbild ist nichtsdestotrotz erstaunlich. Viele der Ungarn sprechen kein oder kaum Rumänisch. Sie kommen damit auch ganz gut über die Runden, da viele Bars und Restaurants fast ausschließlich ungarisches Personal und ungarische Kundschaft haben. Nun wird es wahrscheinlich niemanden überraschen, wenn ich sage, dass ich bei Tamas in einem „Kollegium“ untergekommen bin, in dem 22 Ungarn gemeinsam wohnen. Mitten in Rumänien!

Das Kollegium ist eine tolle Idee und die Umsetzung scheint auch sehr gut zu funktionieren. Der Hintergrund ist, dass man eine gemeinsame Wohn- und Lerngemeinschaft bildet. Das Kollegium ist wie eine kleine Art von Wohnheim, in dem ausnahmslos Juristen und Wirtschaftsstudenten wohnen. Hinzu kommt jedoch, dass es in dem Haus auch eine eigene Bibliothek gibt, Vorlesungen und Tutorien stattfinden und sich die Studenten untereinander sehr häufig austauschen. Das Männer/Frauen-Verhältnis war ausgeglichen.

Der Eingang zum Kollegium war mit Rosen gesäumt. Some roses leading to the entrance of Tamas' collegium.


Eine deutsche Couch-Surferin, Tamas und Maik vor dem Kollegiums-Haus. My fellow surfers at Tamas' house.

Ideal für Couchsurfing-Gäste ist es allemal. Im Keller stehen gleich vier Couches und man hat seinen eigenen Kicker-Tisch, kann die Küche, das Bad, die Waschmaschine mitbenutzen. Tamas hat mir eine ungarische SIM-Karte mit 10€ Guthaben in die Hand gedrückt und mich immer sofort zurückgerufen, wenn ich ihm eine kurze SMS geschickt habe.

Am ersten Abend waren wir dann in einem Mittelalter-Restaurant und haben uns anschließend noch zwei Bars angeschaut.

Im Restaurant. At a medieval restaurant.

Schicke Wandbemalungen. Nice wall paintings!

Das L’Atelier ist ein recht interessantes Café. Alles in diesem Laden ist aus Papier gemacht. Das betrifft Tische, Stühle, Lampen … und noch vieles mehr. Das Menü gibt es in Zeitungsform. In the bar "L'Atelier" all is made from paper, including chairs, tables etc.

Na gut, es ist nicht alles aus Papier. Dieser Tisch ist aus Holz. Es handelt sich um eine recycelte Tür. Well... not made from paper, obviously. But still a nice addition to L'Atelier.

Sooo wohl kann man sich im L’Atelier fühlen, wenn der einzige andere Mann gerade das Foto schießt. With Tamas shooting the photo I feel pretty alone and scared, surrounded by so many women. Luckily, I survived!


Am nächsten Tag schlenderte ich mit Kai, Chrissy und Maik durch die Stadt.

Mathias Rex. Sein Spitzname war leider NICHT Kommissar. Diese Fernsehserie gab es angeblich damals im 15. Jahrhundert noch nicht. Genaugenommen ist „Rex“ auch einfach nur Latein für „König“. Matthias Corvinus, der abgebildete Reiter, war König von Ungarn und Kroatien. In der ungarischen Folklore ist er der populärste Held. Im Hintergrund sieht man die Michaels-Kirche. Statue in front of gothic church.

Das orthodoxe Äquivalent zur Michaels-Kirche ist die orthodoxe Kathedrale, die man hier im Hintergrund sieht. Statue in front of orthodox church.


In der Stadt gab es einen Park… There was a park...

… mit Fitness-Geräten… ...with manly machines...

…an denen Kai beweisen konnte, was er für ein Mann ist. ... that Kai used to show off his superpowers :D

„Hoffentlich fordert mich keiner auf, die gleiche Übung wie Kai zu machen. Ich stehl mich mal ganz unauffällig davon.“ *unauffälligpfeif* "Hopefully no one wants me to show the same exercise. Let's try to get away without being noticed."
Cluj ist eine der Städte, in denen die deutsche Minderheit noch einiges an Einfluss hat. Daher heißt einer der Kandidaten für die anstehenden Wahlen Peter Eckstein. Deutschenstämmigen wird nämlich relativ viel Vertrauen entgegengebracht, da sie als weniger korrupt gelten. Dazu aber später im Artikel zu Sibiu und Brasov mehr. There's still a significant German minority in Romania. This guy called "Peter Eckstein" certainly has German ancestors. He's running for the elections to the national government.

Diese Kirche ist inmitten eines Wohngebiets, das man getrost als hässlich bezeichnen darf. A church right inside an ugly area.

Am Abend traf ich mich mit einer Couchsurferin namens Alexandra, die mir auch einen Schlafplatz zugesagt hatte. Und nun habe ich abermals einen Superlativ zu bieten: wir haben die schönste Shisha-Bar meines bisherigen Lebens besucht. An den Namen kann ich mich leider nicht mehr erinnern, aber es war wunderschön eingerichtet. Viele der Locals kannten den Ort nicht. Die, die ihn kannten, nannten ihn Chillout Tea House. Etwas weiter abgelegen vom Schuss war die erste Handlung nach Betreten des Cafés das Entledigen der Schuhe. Anschließend begab man sich in einen der drei oder vier unterschiedlich gestalteten Bereiche. Stühle gab es nirgendwo, aber stattdessen lagen große Kissen in Überfülle herum. Wir begaben uns in einen Bereich, der aus einem neonfarbenen großzügig gesprenkelten Sternenhimmel bestand. Außerdem war alles mit Schwarzlicht ausgelichtet, sodass Körperbereiche wie das Weiß der Augen oder die Zähne surreal-schön in Szene gesetzt werden. Wir saßen dort zu viert (mit Alexandras Freund und einer Freundin der beiden), tranken Tee und rauchten Shisha, die man in Rumänien als „Nargila“ bezeichnet. Am Ende musste ich dann hoch und heilig versprechen, auch eine Nacht auf der Couch von Alexandra zu surfen. Sie schien traurig zu sein, dass ich die ganze Zeit bei Tamas zu verbringen dachte.

Eingangsbereich zum „Tea House“, das nur ohne Schuhe betreten werden durfte. Entrance hall to the shisha place. It was awesome.
Der nächste Tag war klasse. Wir fuhren in die Nähe der Kleinstadt Turda. Dort befindet sich eine fabelhafte Schlucht, durch die ein grandioser Pfad führt. Am Pfad entlang gab es einige Kletterwege und trotz des bewölkten Wetters sah man auch den ein oder anderen den Felsen hochkraxeln. Als ich das sah, überkam mich wieder einmal das Kletter-Fieber. Es sehnt mich danach an einer Felswand zu kleben und die schnöde Welt unter mir kleiner werden zu lassen. Man ist teilweise einer erheblichen Anstrengung ausgesetzt, des Öfteren auch einigen Adrenalin-Schüben und wird von Glücksgefühlen überströmt, wenn man den Gipfel erreicht und eine wunderschöne Aussicht besichtigen darf. Am Ende der Schlucht befand sich ein Mini-Camping-Platz, der wohl hauptsächlich von Kletterern benutzt wird. Die Preise dort waren lächerlich niedrig. Zelte sind bereits aufgestellt, weshalb man nur für Isomatten und Schlafsäcke sorgen muss. Diese Übernachtungs-Möglichkeit, die sich fernab jeder Zivilisation inmitten herrlicher Natur befindet, kostet 7 Ley pro Zelt! Eigentlich wären zwei Ausrufezeichen gerechtfertigt!! Zu zweit bezahlt man umgerechnet insgesamt 1,50€ um in diesem Paradies zu übernachten. Ein Bett in den kleinen Block-Hütten wurde wiederum für knapp 4€ feilgeboten. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann in meinem Leben noch einmal Freunde von einer Kletter-Tour in Rumänien begeistern kann. Ich will zurück!

Hinter dieser selbstgezimmerten Brücke wartet der Campingplatz auf weitere Besuche.

Wir waren auf eine etwa einstündige Tour bei Sonnenschein eingestellt. Dementsprechend bergsteig-untauglich war unsere Kleidung. Wir einigten uns am Ende der Schlucht dann aber darauf, einen Rundweg zu laufen, der uns 300m in die Höhe auf eine der Seiten der Schlucht führen würde. Keiner von uns ahnte, dass wir von ständigem Regen, kalten Wind und Orientierungslosigkeit begleitet werden würden. Erschwerend kam hinzu, dass die Wanderpfade teilweise reine Schlammpartien waren. Meine drei Begleiter konnten das vermutlich nicht ganz nachvollziehen, aber ich war bester Laune. Ich liebe es, der Natur im gesamten  Ausmaß ausgesetzt zu sein, sich als Teil des großen Ganzen  zu fühlen. Hunderte Meter über dem Rest der Welt zu thronen und die Anblicke der Landschaft aufzusaugen. Unangenehm war hauptsächlich, dass unsere Schuhe nach kurzer Zeit vollkommen durchnässt waren. Von diesem Zeitpunkt an lagen aber noch drei oder vier Stunden Wandern vor uns! Am Ende der Tour war eines der Paare so sehr mitgenommen, dass wir es leider einsargen mussten. Rest in peace!

Allerdings wurden wir mit wunderschönen Ausblicken und Erinnerungen belohnt. Die folgenden Bilder sind allesamt nicht mit meiner Kamera entstanden, die ich sinnigerweise im Auto vergaß. Also: Credits to Kai and Chrissy!

Blick auf die Schlucht. Panoramic view of the canyon.

In der Ferne liegt die Antwort… Wenn ich doch nur wüsste auf welche Frage… 


Anfangspunkt des Wanderweges. Der Anfang einer abenteuerlichen Wanderung. Starting point of our journey.
 

Kunst? Gedenken? Makabrer Humor?



Group picture.

Ende der Schlucht. Die Wände der Schlucht verschwinden schlagartig und weichen einer nur leicht hügeligen Landschaft. Here the canyon stops being in a canyon.

Blick zurück.

„DU KOMMST NICHT… VORBEI!“ Zwei kleine Jungs kabbeln herum. "You... shall not... PASS!"

Nachdem wir die Schlucht passiert hatten, entschieden wir uns, auf dem Rückweg die Felsen der Schlucht zu erklimmen. Der Wanderpfad der dort entlang führte, war leider sehr rutschig. Es hat auch nicht geholfen, dass es recht stark anfing zu regnen. Umkehren wollte trotzdem keiner von uns. Also schlidderten wir den Berg…hinauf! Zur Not auch auf allen Vieren. Now we took another way back. It was extremely slippery, but we couldn't get ourselves to give up and go back up. So we went up and up and even higher.

Das Wetter meinte es nicht wirklich gut mit uns. Nach dem Schlammpfad kamen wir in einen baumfreien Bereich und wurden ununterbrochen benieselt. Not the best of weather.

Pause zum Luftholen. Let me get some fresh air!

Die erste Belohnung für die Plackerei. Was für eine wunderschöne Aussicht! What a view.

Lasst euch alle umarmen! Let me give a hug to everything and everyone.

Die Wolken rissen auf und aus so… The weather became better and some minutes after this view...

…wurde so! ...we got this!

Wir wanderten nun über ein riesiges Plateau und wussten überhaupt nicht wo wir sind. Wir waren bisher zwar einer Wandermarkierung gefolgt, aber keiner war sich hundertprozentig sicher, ob es sich um den richtigen Pfad handelt. Und hier oben gab es weder einen Pfad noch eine Markierung. Wir wussten nur, dass wir in etwa in die entgegengesetzte Richtung zu unserem Zielort liefen. Kai jedoch war der Meinung, dass wir einen Rundpfad entlangliefen und glücklicherweise behielt er Recht. Up on this plateau we had no orientation whatsoever. In the end we were pretty lucky to get back to the right path, as there were no signs of orientation to help us for quite some kilometers.

So irrten wir umher und genossen die Aussicht.



Hier hatten wir dann (nach etwa 3-4km auf dem Plateau) sowohl eine Markierung als auch einen Pfad. Wir waren gerettet und nicht mehr orientierungslos. Finally some orientation signs!

Kurz vor Ende konnten wir nur noch mit Unterstützung der Bäume stehen. Wird Zeit, dass wir zurück zum Auto kommen! We could barely keep up the walking without getting support by the trees. Well...that might be a TINY bit exaggerated.

Und da waren wir auch bald. Weil die Sachen von allen vollkommen versaut waren, wurden die glücklichen Freiwilligen Chrissy und Maik erst einmal mit Sachen von Marcus und Kai gepimpt. As everything was wet, Maik and Chrissy got some clothes from me and Kai. Pimping your girlfriend!

Bester Laune war nach der Tour eigentlich nur ich. Wir waren alle etwas geschafft und nass&dreckig sowieso. Das änderte sich aber schnell, als wir feststellten, dass die Imbissversorgung selbst um diese späte Uhrzeit (gegen 18 Uhr) und bei diesem schlechten Wetter noch intakt war. Wir wurden sehr herzlich empfangen und vorzüglich bewirtet. Plötzlich strahlten alle. After having found this fast food stall everyone was happy.

Kai isst Kürtoskalacs, abgekürzt meist als Kürtos bezeichnet. Es handelt sich um einen süßen Teig, den man mittels eines dicken Rundholzes über einem Grill bäckt. Es ist sehr lecker und allen Rumänien- und Ungarn-Touristen sei es wärmstens empfohlen! Kai eats Kürtoskalacs, a typical Transilvanien dough-based huge sweet.

Unser Festmahl. Drei Teller Pommes mit zehn Würstchen und ein Haufen Brot. Rechts im Bild zu sehen ist der sehr sympathische und kommunikative Grillmeister, der uns freudig und andauernd die Hand schüttelte, als wir zehn Würstchen orderten.
Der Abend war sehr schön. Wir besuchten die bekannteste Disko der Stadt, namentlich das „Janis“. Bevor wir jedoch dorthin fuhren, holte ich mit Tamas und seiner Freundin seine beiden neuen Couchsurfing-Gäste ab: Adam und Heloise, er aus den USA, sie aus Frankreich. Das Treffen mit den beiden zeigte mir einmal mehr, welche grandiosen und interessanten Leute man beim Couchsurfing so alles treffen kann! Amerikaner, Franzosin, lernen sich flüchtig in Spanien kennen und entscheiden, es miteinander zu versuchen. Seit knapp 3 Jahren reisen sie nun schon gemeinsam von Ort zu Ort. Selten bleiben sie irgendwo länger als 6 Monate. Nach gemeinsamer Zeit in den USA, Italien und Frankreich machen sie nun gemeinsam Timisoara unsicher. Das ist eine Stadt in Westrumänien, die eine vergleichbare Größe zu Cluj hat.

Interessant war die Begegnung vor allem deswegen, weil Adam quasi dafür verantwortlich ist, dass ich Spaß am Städte-Entdecken gefunden habe. Er war es nämlich, der die Free Walking Tours in Sevilla etabliert hat, nachdem er in diesem Bereich bereits in Madrid Erfahrung gesammelt hatte. Er hat sehr bereitwillig und sehr ehrlich zu allem Auskunft gegeben – Geschäftsmodell, Gewinnmargen, interessante Anekdoten etc. Es ist erstaunlich wie klein die Welt doch ist! Vielleicht hätte ich bis heute nichts von Free Walking Tours gehört, wenn Adam nicht vor 3 Jahren von Hostel zu Hostel gezogen wäre und sein Unternehmen angepriesen hätte.

Aber auch davon abgesehen hatten wir zu fünft viele interessante Unterhaltungen und ein paar bewegte Tanzeinheiten!

Auf die Multikulturalität! To multiculturalism!

Im Janis gibt es neben einem kommerziellen Tanzbereich (wo bei jedem Song auf einem Display das zugehörige Musik-Video abläuft) auch einen Raum mit Live-Musik (auf dem Bild zu sehen) sowie einen mit traditioneller Balkan-Mucke.

Am nächsten Morgen besuchten wir eine alte Ruine, die mir Tamas unbedingt zeigen wollte. Letztlich handelt es sich um ein altes Herrenhaus, was mittlerweile zu einer Ruine verkommen ist. Genannt wurde die Ruine „Banffy Castle“. Wir atmeten alle einen Hauch Historie, als wir durch die Geröllfelder und freigelegten Tunnel kletterten.


Eingangstor zum Castle. Entrance to Castle Banffy.

Das Schloss aus der Ferne betrachtet.

Der Innenbereich. Nicht mehr ganz einzugsfertig. That's the insider view... doesn't seem to be used anymore...


Zum Teil war das „Schloss“ von Riesen-Löchern gesäumt. Das lassen sich Höhlenforscher wie wir natürlich nicht entgehen!  Big holes right inside of the castle.


Wir sind ins Loch gefallen und keiner holt uns raus! HILFE! Please someone help us to get out!!!

Noch eine Kletterpartie.


Fancy Informationstafel. What a skilled "number girl". I should get hired at wrestling events!


Außen war ein kleiner See, an dem wir Frösche gejagt haben. Close to the castle. We hunted some frogs over there.


Hab dich! Got you!

Wir aßen nach der Besichtigung ein paar Sandwiches.Tamas erzählte, dass die Dorfbewohner in Rumänien sehr wenig Geld haben und extrem asketisch leben müssen, damit das Geld ausreicht. Bei Hochzeiten gönnt sich jedoch jeder eine „Traumhochzeit“. Dafür wird meistens ein Kredit bei Verwandten oder bei der Bank aufgenommen. Wedding procedure. Poor guys throwing their life away!

Unsere Sandwiches waren so lecker, dass auch ein kleiner Hund auf den Geruch gekommen war und friedlich um uns herum schlich. Durch seine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Fuchs und seinem daraus resultierend niedlichen Aussehen hatte er uns schnell überzeugt. Menschen sind ja so leicht manipulierbar! Our very personal foxy dog. There is loads of wild-living dogs in Romania and some of them are undeniably cute.

Tamas schoss noch ein paar Porträt-Fotos:




Zwei Turteltäubchen.

Den Abend verbrachte ich dann bei der anderen Couchsurferin, Alexandra. Wir stiegen auf einen Berg und hatten eine ganz andere Perspektive auf die Stadt. Schön! Danach gingen wir uns einen deutschsprachigen Horrorfilm anschauen. Warum? Weil wir wie immer perfektes Timing hatten! Am 01.06. begann ein 10-tägiges internationales Filmfestival, bei dem täglich etwa 50-60 Filme für umgerechnet 1,50€ (für Studenten) bzw. 2,20€ (all die armen Nicht-Studenten) gezeigt wurden!
Danach zogen wir noch durch einige Bars.


INTERN036 – Blick über Cluj von hoch oben aus.
INTERN042 – Nach dem – recht expliziten – Horrorfilm beantwortete der deutsche Regisseur noch einige Fragen.

Kulinarisches:


Wir waren in einem richtigen Mittelalter-Restaurant mit deftigen großen Fleischrationen und einer reichhaltigen Bier-Auswahl. Logischerweise nahm ich als das einzig vegetarische Gericht auf der Karte (panierter Camembert mit Reibekäse und Kartoffeln) zuzüglich eines Orangen-Saftes. Die anderen haben mich (wie üblich) erst einmal komisch angeschaut. Es ist gar nicht so einfach, wenn man wegen der Gicht auf Alkohol und Fleisch verzichten muss! Me proudly ordering cheese-garnished cheese with an orange juice in a medieval restaurant. Why was everyone looking at me during the ordering???

Ein Salat, der mit … Ketchup(!) garniert wurde. Offensichtlich sollen Vegetarier für ihren fehlgeleiteten Geschmackssinn bestraft werden :D

Essen in einer rustikalen Kneipe, die irgendwie einen typisch böhmischen Charme hatte. Restaurant with a Bohemian style.

Dort verspeisten wir alle eine Suppe. In meinem Falle war es (glaube ich) ein Borschtsch… Each of us got a soup...

…um anschließend in einem Park unsere auf dem Markt gekaufte Kirschen zu vertilgen. Mit den Kernen nahmen wir uns erfolglos ein Zielspucken vor. ...and then went to a park to do some cherry-core-spitting.

Fingerfood, dass mir Tamas eines Abends zubereitete, als er einmal abends nicht mit in die Stadt kommen konnte. Dafür entschuldigte er sich dann einige Male.

Frühstücksprozedere vor der Tour zum Banffy Castle. Making breakfast before going to Banffy Castle.

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