Freitag, 30. September 2011

29. September 2011

Menschen bauen Häuser. Menschen bauen Wohnungen. Um sich einen privaten Raum zu schaffen, in dem Sie ganz in Ruhe das tun können, was sie wollen. Ohne Beeinflussung von anderen.
Sehr schöne Idee. Wenn aber die Wände die Stärke einer dreifachen Papierschicht haben, dann hilft das nicht sonderlich weiter. Ich habe vielleicht keine „spanischen" Kommilitonen (s. letzter Eintrag). Dafür habe ich jedoch sehr „spanische" Nachbarn. Liebenswürdige Menschen, die sich den gesamten Tag unterhalten. Aber sie müssen alle Probleme mit den Ohren haben. Die „Gespräche" laufen nämlich immer etwas lauter und emotionaler ab. Wobei das „etwas" gestrichen werden sollte. Eine ganze Wandfront voller Choleriker. Zumindest hat dies den positiven Nebeneffekt, dass ich nicht allzu lange schlafen kann. Da hat man mehr vom Leben!

Oh Spanien. Ich fühle mich hier relativ heimisch. Wäre da nicht die Sprache. Redeten die Spanier so wie andere Erasmus-Studenten aus Finnland, England und Tambukistan… ich würde jeden verstehen. Leider haben die Hispanos alle einen Zaubertrank getrunken, der ihnen die Fähigkeit gibt, im normalen Gespräch mehr Wörter unterzubringen als die „talentierten" deutschen Rapper. Ich sollte mich langsam mal auf die Suche nach iberischem Hip-Hop begeben. Das muss ein Ohren öffnendes Erlebnis sein.


Nicht verzagen, Marcus. Mein 5-Punkte-Plan besagt:

1. Weiterhin hauptsächlich mit Nicht-Deutschen in Kontakt treten. Der Schulstruktur anderer Länderchen (England, Frankreich, zum Teil Italien) ist es zu verdanken, dass man nicht einmal in Versuchung kommt von Spanisch auf Englisch zu wechseln. Das würde das Gespräch verdoppkomplizieren. Im Übrigen scheine ich mit meiner Freundeswahl relativ alleine zu stehen. Gestern war ich unterwegs. Mit 4 Italienern. Auf eine Party. Mit 40 Personen. Davon 35 Italiener. Das ist leider weder unter- noch übertrieben. So beginnen Integrationsprobleme!
Dieses exemplarische Beispiel kann auf die Vielzahl der anderen Erasmus-Studenten ausgeweitet werden. Rudelbildung par excellence.

2. Uni. Ich lasse mich täglich im Schnitt 3 Stunden lang mit Phrasen bombardieren, die ich nicht verstehe. Großartig und motivierend. Ist aber wohl der einzige Weg. Und die Fächer sind tatsächlich verhältnismäßig interessant. Bisher zumindest. Nur eben sehr unverständlich.

3. OpenSource-Vokabeltrainer. Langenscheidts Grammatiktrainer. Rosetta Stone. Ersterer 5000 Vokabeln. Zweiterer 13 Theorie-Einheiten mit je über 20 Lektionen. Plus Hunderten zusätzlichen Übungen. Dritteres: Programm mit unzähligen Übungen, die sämtliche Sinne beanspruchen. Minus Riechen. Minus Fühlen. Minus Schmecken. Aber die anderen Sinne werden heranzitiert und stehen bei Fuß! Was mir am meisten Spaß macht? Das mit den Regeln und der Logik – Grammatik!

4. Ich bin strebsam. Der zweite und dritte Punkt sind ja ganz schön. Aber in meiner Selbstgeißelung beim Lernen gehe ich NOCH weiter. Ich habe mir von meinem mexikanischen Mitbewohner Paolo amerikanische Serien spanisch vertont geben lassen. Die schaue ich jetzt fleißig. Bin ich nicht diszipliniert? ("Lie to Me" – wunderbar!)

5. Sagte ich 5-Punkte-Plan? Es ist definitiv ein 4-Punkte-Plan. Mit 5 Anstrichen!

Noch ein letztes Wort zum Donnerstag. Ich bin jetzt seit 48 Stunden ohne heimisches Internet. Noch viel länger halte ich das nicht durch. Internet (und vor allem Facebook) sollte im „Rauschmittel-Gefährdungsgesetz" aufgenommen werden. Ich würde euch leider gerne den richtigen Titel für das Gesetz liefern, aber ich habe kein Wikipedia zur Hand. Ich würde gerne poetischer schreiben, aber es ist kein Synonym-Wörterbuch da. Ich würde gerne die jüngsten Zoten der FDP kommentieren, aber …! Keine Nachrichten. Kein Sozialisieren. Kein Zeittotschlagen. Kein Blog-Aktualisieren. Alte Menschen – wie lebtet ihr nur früher ohne die Verheißungen des Kabelwirrwarr-Zeitalters?

Ciaociao.
Marcus

Eindruecke aus der Universitaet

Dienstag, 27. September 2011

¡Hola!

Erasmus so, wie es im Bilderbuche steht. 22 Uhr zur ersten Homeparty (kleiner Rahmen), 24 Uhr zur zweiten privat-häuslichen Festivität (noch kleiner), 2 Uhr in den Club, 3:30 Uhr nach Hause joggen, 4:00 Uhr schlafen. Um 8:00 Uhr aufstehen, Zähneputzen, loshetzen, 5 Stunden Uni. Ich kann zu meiner Verteidigung feststellen, dass ich in der ersten von drei Doppelstunden NICHT geschlafen habe. Hat mich allerdings auch viel Mühe gekostet.
Zu meinem Leidwesen entspricht die Uni in Spanien nicht mit meinen (sehr kreativen) Vorstellungen von hispanischen Universitäten. Alle kommen zu spät? Und wenn dann 30 Minuten nach Beginn alle
da sind, muss man lediglich weitere 15 Minuten auf den Prof warten? Jede Vorlesung evolviert irgendwann zu einem lustigen Stelldichein, inkl. Sangria-Trinken und Tapas? Fehlanzeige! Alle pünktlich, alle brav lauschend, alle aufmerksam. In Dresden konnte ich bei einem Nickerchen der festen Gewissheit sein, dass ich in zahlreicher Gesellschaft verweilte. Die spanischen Studenten sind jedoch irgendwie … etwas deutscher als gedacht. Und die Dresdner Studenten offensichtlich spanischer als bisher erwogen. Die soziokulturellen Zusammenhänge werden auf den Kopf gestellt!
Zusammenfassend kann man sagen: die Vorlesungen hier sind sehr vergleichbar mit den technischen Vorlesungen in Deutschland. Kaum Interaktion, viel Frontalvorlesung, sehr trocken und jedem Charme entbehrend.

Ich habe Probleme! Ich meine nicht die Hitze in Spanien. Ich meine nicht den Überschuss an Frauen an dieser eher sozialwissenschaftlich geprägten Universität. Nein: Ich verstehe die Professoren nicht! GAR nicht. Reden kann ich mittlerweile eigentlich mit jedem Spanier. Face-to-Face. Weil sie zügig meine bemitleidenswerten Spanischkenntnisse detektieren, stellen sie sich dankenswerterweise auf mich ein. Bei der One-Man-Entertainment-Show der Professoren komme ich jedoch auf keinen grünen Zweig. Ich hoffe das bessert sich noch. Derzeit klingt jeder Satz wie ein Wort.
(Das Gesagte gilt nicht für alle Professoren. Einen von fünfen konnte ich sehr gut verstehen!)
Nun denn. Spanisch wie ich bin, wartet die Siesta auf mich.

Sonntag, 25. September 2011

Der Ernst des Erasmus-Lebens beginnt


2 Wochen. 2 kurze, lange Wochen.
Ich habe viel unternommen und doch nicht viel unternommen. Da ich jetzt nicht mit einer Auflistung aufwarten möchte, beschreibe ich nur punktuell einige Eindrücke. Memo an mich selbst: regelmäßiger die eigenen Gedanken aufschreiben. Und reflektieren!

Wie ist es mir ergangen? Nun, ich habe einen ganzen Eimer von Leuten kennengelernt. Slowenen, Mexikaner, Brasilianer, Spanier, Deutsche, Österreicher, Franzosen, Italiener, Bayern, Tschechen, Polen, Marokkaner, Amerikaner. Und diese Liste ist weiß Gott nicht vollständig. Erste Beobachtung: es IST hochinteressant mit vielen unterschiedlichen Leuten zu reden. Aber nach etwa 10 Tagen hier ging es mir zum ersten Mal etwas auf die Nerven, dass die Themenwahl so begrenzt ist wie die Gemüseauswahl im Späti: Wo kommst du her? Was studierst du? Seit wann bist du hier? Punktpunktpunkt… Natürlich haben die Gespräche nicht immer diesen Superniveau-Charakter. Manchmal sind sie auch durchaus sehr interessant. Aber gerade wenn das Spanisch der anderen Person ebenfalls zu wünschen übrig lässt, sind Gespräche über den Sinn des Lebens etwas…kompliziert.

Erasmus=Party? Ersetzt das letzte Satzzeichen durch ein etwas stärkeres „!“. Ja, es ist viel los. Nahezu jeden Abend gibt es irgendeine Bar, in der es kostenlos Paella gibt. Dann zieht man weiter zu einer Bar mit kostenlosen Getränken (meisten eine Stunde Sangria umsonst) um schlussendlich in einem Club mit einem kostenlosen Getränk (und selbstverständlich kostenlosem Eintritt) zu kulminieren (nicht zu wörtlich nehmen!). In Sevilla gibt es die sehr luxuriöse Begebenheit, dass es eine relativ starke Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Erasmus-Organisationen gibt. Alle Seiten zerren an einem und versuchen einen vom eigenen Angebot zu überzeugen. Was recht häufig auch gelingt. Und die Partys sind zum Teil sogar richtig gut – im Gegensatz zu den meisten Erasmus-Partys, die in Dresden stattfanden. Alle Diskotheken sind hier (im Sommer) Open Air. Das hat schon ein ganz gewisses Flair. Und selbst unter der Woche ist eine ganze Menge los.
Dies liegt auch daran, dass die Spanier ein ganz besonderes Verhältnis zum Sozialisieren haben. Es ist außerordentlich normal in Sevilla, dass man wochentags um 10, 11 Uhr noch einmal loszieht um mit Freunden Tapas essen zu gehen. Danach trifft man sich an irgendeiner Straße, in einem Park oder von mir aus auch auf einer der unzähligen Haus-Dach-Terrassen und trinkt. Das Ganze nennt sich „Botellón“ und ist offiziell verboten. Ich habe allerdings zwei Beweise, dass dies nicht viel schärfer gehandhabt wird als der offizielle Verkauf von Drogen in Holland (der aufgrund von EU –Verträgen eigentlich nach wie vor illegal ist). Erstens: Die Polizei fährt regelmäßig an solchen Veranstaltungen vorbei ohne irgendwas zu unternehmen. Was erstaunlich ist, weil durch die Vielzahl der Personen der Geräuschpegel zum Teil einem Drittliga-Fußball-Spiel gleicht (kurz vor dem Ausgleich). Zweitens: Selbst die offizielle Erasmus-Organisation ESN lädt zu botellones ein. Dann kann es ja nicht so schlimm sein.
Bisher lief auch immer alles sehr gesittet ab. Letztendlich trifft man sich nur mit einer Vielzahl von Freunden an einem bestimmten Ort, um vor einem Clubbesuch zusammenzusitzen, zu reden, zu trinken und vielleicht etwas Gitarre zu spielen. Also nicht viel anders als im Berliner Friedrichshain im Sommer.

Warum der Ernst des Lebens los geht? Morgen beginnt der erste Uni-Tag. Ich bin … mäßig … gespannt. Urlaub ist schon was Schönes…
Ich halte euch auf dem Laufenden.

Erstmeldung – Wohnungssuche und anfängliche Eindrücke


Es ist Montag, der 19. September 2011. Mehr als 192 Stunden sind an mir vorbeigegangen. Treffender wäre wohl zu sagen, dass die Stunden in einer gehörigen Geschwindigkeit an mir vorbeigerast sind. So schnell, dass wahrscheinlich jedes spanische Tempolimit auf jedweden Straßen gehörig überboten wurde. Zum Glück hält sich hier keiner an Regeln.

Spanien – Spanien … Spanien. Jaja. Du bist schon schön. Vor dem Beginn meiner Reise habe ich mich glücklicherweise mit ausreichend Terminen beladen, sodass ich keinerlei Erwartungshaltungen an mein Austausch-Semester haben konnte. Die Hürde, die ich für mein Zufriedenheitslevel überwinden musste, entsprach also ungefähr der Höhe eines Schemels. Ich denke, ich bin ganz gut hinübergekommen. Wie ein Stein, der einem schiefen Wurf ausgesetzt wird. Nur, dass der Stein jetzt am höchsten Punkt noch nicht so recht der Gravitationskraft vertrauen will. Aber da Zufriedenheit ja häufig ähnliche Verläufe aufweist, wie die allseits bekannten stabilen Börsendaten, möchte ich erst einmal keine weiteren Prognosen machen.
Eine Erkenntnis hat mich selbst überrascht, aber dennoch ist sie wahr: ich war noch nie als Backpacker unterwegs. Als ich in meinem Hostel angekommen war, musste ich mich also in die Atmosphäre einer Herberge hineinfühlen. Sie gefällt mir.
Man haust zu sechs in einem 6-Bett-Dormitory. Die Wahl des Verbes im vorigen Satz wurde bewusst gewählt. Die Habseligkeiten von typischerweise 4-6 Erasmus-Studenten liegen permanent alle auf dem vielleicht 3 m² einnehmenden Zimmerboden. So ohne weiteres findet man da nichts wieder. Kurzum – ich fühlte mich wie in meinem Studentenwohnheim (und somit durchaus wohl). Über das Miteinander in Jugendherbergen werde ich nicht viel berichten. Jeder „Veteran“ kennt das. Und jedem „Neuling“ sei geraten, dass es sehr viel Spaß macht in kürzester Zeit mit Menschen jeglicher Couleur aus aller Welt zusammenzufinden.

Eine Erkenntnis lies mich etwas schmunzeln. Dass viele Deutsche Australien und Neuseeland in einem solchen Maße bevölkern, dass man schon fast von einer bedeutenden Minderheit im Lande sprechen kann, ist bekannt. Aber – die Aussies schlagen zurück. Ich habe viele kennengelernt, die für ein achtel, viertel, halbes oder ganzes Jahr durch Europa reisen. Wo sie sich das wohl abgeschaut haben?

Im Hostel gab es sehr viele andere deutsche Erasmus-Studenten. Ich habe mich beim Kontaktaufbau bewusst etwas zurückgehalten und meine Zeit eher mit Bürgern anderer Nationen verbracht. Warum ich mich so unpatriotisch verhalte? In der Ostsee spring ich auch lieber ins kalte Wasser, ohne meinen Körper vorher zu befeuchten. Genauso handhabe ich das auch. Auch wenn die Fülle meiner Spanisch-Kenntnisse (Wörter, Grammatik) in etwa den Englisch-Kenntnissen von Günther Oettinger oder den Deutsch-Kenntnissen von Aggro Berlin entsprechen, möchte ich mich lieber durch die schwere Anfangszeit mit dem Spanisch quälen.
Es hat geklappt. Ich kann mittlerweile zumindest oberflächliche Gespräche führen. Und mit der Hilfe der Allerwelts-Sprache Englisch (die nur von einer gefühlten Handvoll Spaniern beherrscht wird) werden die Gespräche zum Teil sogar interessant! Die  Folge ist, dass ich auch jetzt hauptsächlich mit Franzosen, Italienern, Mexikanern oder Brasilianern in Kontakt trete, um die Abendplanung zu gestalten.
 
Bisher hatte ich in Sevilla einen wirklich schweren Moment. Das war am Montag, dem 12.09, dem ersten Tag meiner Wohnungssuche. Meinen überzogenen Ansprüchen, unbedingt mit Spaniern zusammenwohnen zu wollen, stand die Realität gegenüber: Telefonate empfanden meine Gegenüber vermutlich wie ein Gespräch mit einem japanischen Touristen, der in Potsdam nach dem Fernsehturm sucht. Viel Zeit – so gut wie kein Informationsaustausch. Aber hey – letztendlich muss man nur herausfinden, wo sich die Wohnung befindet und wann man sie besuchen kann. Und das habe ich bewerkstelligt. Zur Telefon-Hürde kommt hinzu, dass in Sevilla tagsüber ausnahmslos(!) Temperaturen über(!) 35°C im Schatten(!) waren. Wie heiß das ist, kennen die meisten wohl aus Strandurlauben. Hinzu kommt die Orientierungslosigkeit. Sevilla ist die am wenigsten rechtwinklige Stadt, die ich je kennengelernt habe. Schaut euch mal einen Stadtplan an. Dann ergänzt eine Prise meiner Orientierungslosigkeit und rührt das Ganze sorgfältig durch. Resultat? Ungenießbar!
Am ersten Tag hatte ich mir zwei Wohnungen angeschaut. Bei der ersten war ich der Meinung, dass sie in Ordnung wäre. Und aus lauter Frust über die Rennerei des Tages hatte ich mich entschieden, sie zu nehmen. Am Abend durfte ich einem anderen Deutschen lauschen, der einer ganzen Gruppe von alemanes eine lustige Geschichte erzählte. Über ein „scheißkleines“ Zimmer zu einem absolut überhöhten Preis. Das hat mir ganz schön die Beine weggerissen und ich war echt schlecht gelaunt. Kurz darauf kam ein roommate bis über die Grenzen der Mundwinkel strahlend zurück und erzählte von seiner gerade gefundenen perfekten Wohnung. Ich freue mich gerne für andere. Eigentlich immer. Aber in dem Augenblick war ich einfach nur fertig. Es handelte sich auch um den (bis dato) einzigen Tag, an dem ich nicht weggegangen bin. Ich schmollte wie ein kleines Kind.
Sehr interessant, was man an sich noch für Seiten entdeckt.
Ende von der Geschichte? Ich wohne jetzt genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Am folgenden Tag schaute ich mir eine Wohnung an. Begrüßung durch eine Spanierin: „Guten Tag.“ „Hablas alemán?“ „Ja, ich lerne seit 2 Jahren in der Volkshochschule.“
Nicht nur das. Sie ist 26 Jahre alt, Yoga-Lehrerin und studiert Musik. Singen, Schlagzeug und was halt noch so anfällt. Sehr sehr alternativ und ökologisch geprägt. Und eine Weltenbummlerin. Wir unterhielten uns on the spot mehr als zwei Stunden. Dann habe ich gleich die Schlüssel bekommen. Könnte die Welt schöner sein?
Es hat sich auch nicht als Trugspiel herausgestellt. Ja, die Wohnung ist verhältnismäßig alt. Ja, sie liegt ein ganzes bisschen außerhalb. Aber ich unterhalte mich ununterbrochen mit meinen Mitbewohnern. Ich wohne nicht nur mit der oben erwähnten Spanierin zusammen, die sehr gutes Englisch und Deutsch spricht (besser als ich Spanisch). Nein, hinzu kommt, dass mein weiterer Mitbewohner ein 32-jähriger Mexikaner ist. Mit dem ich mich verstehe, als kannten wir uns schon seit vielen Monaten.

In den nächsten Tagen erledigte ich alles Organisatorische. Das Beste ist, dass ich noch exakt eine Woche Urlaub habe. Ohne Verantwortlichkeiten, Verpflichtungen, Termine. Richtigen Urlaub!
Und wo Urlaub haben, wenn nicht hier - in Sevilla.

Ein paar Worte vorweg

Willkommen. Unendliche Langeweile scheint euch dazu getrieben zu haben, von euren eigentlichen Aufgaben abzusehen und auf diesen Blog zu manövrieren. Als moralische Person kann ich nur raten: Geht zurück an die Arbeit!
Wenn ich euch immer noch nicht davon abbringen konnte weiterzulesen, dann ist euch leider nicht mehr zu helfen. In diesem Falle möchte ich euch mit ein paar Informationen beglücken.

Ich bin Marcus, 22 (Stand: September 2011), ledig und liiert zugleich und verbringe ein Jahr lang weit weg von den heimatlichen Gefilden. Als Maschinenbauer bin ich ganz und gar nicht dafür prädestiniert, Wörter aneinanderzureihen, um daraus wohlklingende Sätze zu formen. Wenn nicht wenigstens jedes 10. Zeichen eine Zahl ist, dann fühle ich mich unwohl.
Ich habe mich nichtsdestotrotz entschieden einen Blog zu schreiben – aus rein rationalen Gründen! Da mich so viele Leute nach dem Stand der Dinge fragen, empfand ich es als zeitlich ökonomisch alle Fliegen mit einer riesigen Blog-Klatsche zu schlagen. Natürlich erfüllt es mich dennoch mit Freude, wenn ihr persönlich nach meinem Verbleib fragt. Ihr seid also herzlich dazu eingeladen. Nutzt die üblichen Kommunikationswege (Brieftaube, Flaschenpost, geritzte Nachrichten in einem Baum, Facebook – das Übliche).

Eine Anmerkung: bin relativ schreibfaul. Wenn ich einmal angefangen habe, dann schreibe ich meistens auch gleich ganz viel auf einmal. Aber sobald ich fertig bin, fehlt meist die Motivation, mir das Ganze sofort noch einmal durchzulesen. Wenn ich die deutsche Sprache also derart verunstalten sollte, dass es wehtut, dann verklagt mich bitte auf Schmerzensgeld. Oder schreibt mir eine Nachricht. Ihr habt die Wahl.